Advent, Advent …

Kira lässt sich aufs Sofa fallen. “Ich kann diese Stelle aus Jennys Buch jetzt echt auswendig.”
“Wieso?”, fragt Jenny.
“Wir haben es erst eingelesen, dann noch mal, um einen besseren Winkel zu haben”, seufzt Kira. “Dann kam mein Bruder auf die Idee, es noch mal aus einem völlig anderen Winkel aufzunehmen, um es zusammenzuschneiden.”
“Der ist schlau, dein Bruder”, wirft Julia ein und nimmt sich auf der Stelle vor, diesen klugen Bruder in ein Gespräch zu verwickeln, sobald er aus Kiras Büroraum auftaucht.

“Und dann?”, fragt Franzi.
“Dann mussten wir es noch mal aufnehmen, weil die Tonspur einfach zu leise war, zweimal, weil verschiedene Winkel. Und vorher das Aufnahmegerät suchen. Dann war der Akku der Kamera leer, und es ging mittendrin aus. Einmal habt ihr hier mittendrin rumgelärmt, und einmal hat der Hund auf einmal rumgejaunert. Dann hat er an der Tür gekratzt und wurde ins Bad verbannt. JETZT wissen wir, welcher Winkel, haben das Aufnahmegerät, das Akku ist geladen, aber jetzt –”
“Jetzt gibt’s erstmal Kekse für alle”, sagt Daniela resolut, doch Jenny ruft: “Um Himmels Willen! Keine Kekse vor Lesungen!”
Zwei Stunden später sitzen wir alle andächtig im Büro und schauen uns Kiras erste Adventslesungen an. Wir sind alle sehr, sehr verliebt.
(Und – JA! – wir wissen, dass die Tonspur immer noch einen Hauch zu leise ist, aber wir arbeiten dran.)

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